Akupunkturnadeln und Instrumente

Instrumente der Akupunktur

Generell ist es möglich, die Akupunkturpunkte mit unterschiedlichen Mitteln zu stimulieren. Die Möglichkeiten reichen vom Druck mit den Fingerspitzen bis zum Laser. Aufgrund der Vielzahl von Möglichkeiten haben sich im Laufe der Jahre die unterschiedlichsten Therapiemethoden entwickelt.

Dennoch hat sich die Therapie mit der Nadel weitestgehend durchgesetzt. Im Verlauf von 5000 Jahren Akupunkturgeschichte ist die Nadel nach wie vor das Standardinstrument. Ein Grund dafür könnte sein, dass bei eigentlich jeder Behandlung mehrere Akupunkturpunkte zur selben Zeit stimuliert werden müssen, was mit Nadeln am besten durchgeführt werden kann.

Es gibt die unterschiedlichsten Ausführungen an Akupunkturnadeln. Aus diesem Grund ist die Wahl der richtigen Nadel schon fast eine eigene Wissenschaft.

Einmalnadeln und deren Verwendung in der Akupunktur

Heutzutage sind sterile Einmalnadeln Standard. In jedem Fall müssen die Akupunkturnadeln TÜV-geprüft sein und den Normen der World Health Organisation und der GMP (Good Manufacturing Practice) entsprechen.

Da man den Edelmetallen eine besondere, fast mystische Wirkung nachsagte, wurden früher Nadeln aus Gold oder Silber bzw. vergoldete oder versilberte Nadeln benutzt. Es sind nur wenige Akupunkteure, die die Lehrmeinung vertreten, man könne durch die Nadeln aus Edelmetall verstärkende oder abschwächende Ergebnisse erzielen.

Die heutigen Akupunkturnadeln sind aus rostfreiem Edelstahl mit einem geringen Nickelanteil, um allergische Reaktionen zu vermeiden.

Akupunkturnadeln werden in "chinesische" und "japanische" Nadeln unterteilt. Der Nadelkörper der chinesischen Akupunkturnadel ist dicklich und wird zur Spitze hin dünner. Die japanische Akupunkturnadel ist dagegen grazil mit einem gleichbleibenden Durchmesser vom Griff bis zur Spitze. In der heutigen Akupunktur werden überwiegend die japanischen Nadeln verwendet.

Bis vor 20 Jahren bestanden die Griffe der Nadeln noch alle aus Metall. Entweder waren sie mit dünnem Draht umwickelt oder sie bestanden aus geflochtenen Metallfäden. Für beide Varianten findet man die Erklärung in der Tradition der Akupunktur.

Im Rahmen mancher Behandlungen wurde Moxakraut am Nadelgriff befestigt und entzündet (Moxibustion). Beide Techniken sollten aber auch einen festeren und sichereren Griff bieten, und zwar nicht nur beim Einstechen, sondern auch bei der Manipulation der Akupunkturnadel. Unter Manipulation versteht man das schnelle Drehen der Nadel, während man sie gleichzeitig auf- und abwärts bewegt, um den Akupunkturpunkt zu stimulieren.

Die heutigen Griffe der Akupunkturnadeln sind überwiegend aus Kunststoff, da dies wesentlich hygienischer ist. Ähnlich wie bei Injektionskanülen, zeigen unterschiedliche Farben die unterschiedlichen Nadelstärken an.

Bei besonders schmerzempfindlichen Punkten oder auch um Säuglinge zu handeln, werden extrem dünne und sehr elastische Nadeln verwendet. Einige Nadeln haben nur einen Zehntel Millimeter Durchmesser, sodass nur wirklich erfahrene Akupunkteure den Umgang mit den Nadeln beherrschen. Im Normalfall wird ein Führröhrchen verwendet, das um einige Millimeter kürzer als die Nadel ist und oben etwas hervorragt. Das Führröhrchen wird auf die Haut gesetzt und der Therapeut tippt nur leicht mit dem Zeigefinger auf den Nadelgriff, sodass die Nadel durch das Röhrchen gerade in die Haut eindringt. Nadeln mit sehr guter Qualität werden so nahezu schmerzfrei gesetzt. Es empfiehlt sich der Einsatz eines Führröhrchens auch bei Angstpatienten, wenn stärkere Nadeln verwendet werden.

Dauernadeln und deren Verwendung in der Akupunktur

Dauernadeln verbleiben nach dem Setzen über einen längeren Zeitraum auf dem Akupunkturpunkt, um eine permanente Wirkung zu erzielen.

Die Ohrnadeln sind kleine Metallzylinder mit einem Stahlstift, auf dem sich ein Aufsatz in Kegelform befindet. Mittels eines Kunststoffinjektors wird der Zylinder gegen das Ohr gedrückt, wobei sich der Aufsatz in das Ohr presst und wie bei einem Widerhaken an der Stelle verbleibt. Zusätzlich fixiert der Therapeut die gesetzte Nadel durch ein kleines Pflaster. Es kann zu Entzündungen der Eindrückstelle kommen, wenn die Handhabung unsachgemäss ausgeführt wird.

Bei Dauernadeln für den Körper und das Ohr handelt es sich um Akupunkturnadeln ohne Griff. Anstelle eines Griffs haben die Nadeln einen kleinen Teller am oberen Ende. Sie sehen ein bisschen wie ein sehr kleiner und dünner Nagel aus. Auf dem Teller ist ein Pflaster, das möglichst steril befestigt werden sollte. Die Nadel wird mit einer Pinzette gegriffen und mit der Spitze auf den Akupunkturpunkt gesetzt. Durch das Glattstreichen des Pflasters gleitet die Nadel in die Haut. Diese Dauernadeln können nahezu schmerzfrei gesetzt werden sind zudem sehr hygienisch. Zur Anwendung kommen sie am gesamten Körper.

 

u  Artikel © Blue Mountain Media Schweiz